Silber

Silber gehört zur Rohstoffklasse der Edelmetalle und ist als Metall vor allem beliebt wegen der hohen elektrischen Leitfähigkeit des Materials. Vor allem die Elektroindustrie benötigt diesen Rohstoff. Silber findet man in der Natur als gediegener Rohstoff oder in zahlreichen Mineralien als Silberglanz oder Kupfersilberglanz. Man findet die größten Vorkommen für Silber in Nord-, Mittel- und Südamerika. Das meiste Silber wird aus Silbererzen gewonnen. Vom 2. Weltkrieg bis zum neuen Jahrtausend hatte sich die Fördermenge an Silber verdoppelt. Die Reichweite an Silber-Ressourcen wird ca. bis ins Jahr 2037 geschätzt. Die größten Förderländer sind im Welthandel die lateinamerikanischen Länder Peru, Mexiko und Chile sowie die Volksrepublik China. Vor allem auch das Recycling spielt im internationalen Silberhandel eine wichtige Rolle, da die Ressourcen wie bei Gold beschränkt sind. Neben der Elektroindustrie spielt Silber vor allem in der Schmuckindustrie eine wichtige Rolle. Silberlegierungen spielen industriell vor allem in Elektrotechnik eine Rolle. Silberbeschichtungen sind unter anderem auch in der Medizintechnik gefragt, da Silber hier zur antibakteriellen Nutzung eingesetzt wird. Silber ist als Edelmetall auch gefragt, da es mit einigen Metallen legierbar ist, unter anderem mit Gold oder Kupfer.

Der wichtigste außerbörsliche Handelsplatz für Silber und Gold ist der London Bullion Market. Hier wird täglich von Montag bis Freitag von den führenden Banken um 13 Uhr MEZ ein Silberfixing durchgeführt. Die wichtigste Handelsorganisation ist die London Bullion Market Association, die den standarisierten außerbörslichen Handel mit Gold und Silber kontrolliert. Sie ist unter anderem verantwortlich für die Good-Delivery-Regeln bei Gold, Silber oder Platin. Der Begriff Good Delivery bezieht sich auf bestimmte Spezifikationen wie der Form, dem Gewicht oder den Markierungen, die international anerkannt sind und den Handel mit Gold- und Silberbarren für die außerbörslichen Marktteilnehmer transparenter machen. Üblicherweise wird Gold und Silber in Form von Barren mit bestimmten Höchst- und Mindestgewichten gehandelt. Es gibt natürlich auch Tafeln oder Münzen. Die Preise für Gold und Silber sind immer noch sehr emotional bestimmt. Im Jahr 2010 lag der Goldpreis bei dem 70-fachen über dem Silberpreis, obwohl Gold oberirdisch öfters vorkommt als Silber. Seit der Einführung des London Bullion Markets hinkte Silber dem Gold immer hinterher, was dazu führen könnte, das der Silberpreis auch in den zukünftigen Jahren anziehen könnte. Wie bei anderen Edelmetallen auch, ist Silber sehr konjunkturabhängig. Als moderner industrieller Rohstoff ist Silber vor allem als Material in neuen Optik-Geräten oder auch in Flachbildschirmen sehr gefragt.

Silber hat eine durchaus große Anhängerschaft unter den namhaften privaten Investoren wie Bill Gates. Im dynamischen Edelmetallmarkt können private Anleger zum Beispiel durch Zertifikate partizipieren. Es bieten sich auch Rohstoff-Index-Zertifikate an, die auf Edelmetalle fokussiert sind und als sehr Anlagetransparent gelten. Auch Rohstoff-Fonds gibt es auf zahlreiche Edelmetalle. Bei den Zertifikaten auf Edelmetalle gibt es meistens Bezugsverhältnisse von 1:10 oder 1:100. Das hängt mit den teueren Notierungen auf die Feinunze der Edelmetalle zusammen, die so günstiger für private Anleger im Handel werden. Die Edelmetalle Gold, Silber oder Platin werden international auf US-Dollar notiert, so dass hier ein Währungsrisiko besteht, das man aber absichern kann, zum Beispiel über währungsgesicherte Zertifikate wie Quanto-Zertifikate im Derivate-Handel.