Uran

Uran ist ein Energierohstoff, der strengen staatlichen und internationalen Kontrollen unterliegt. In der Natur kommt Uran als sauerstoffhaltiges Mineral vor. Es gibt eine große Anzahl an Uranmineralien, unter anderem die bedeutendsten Uranmineralien Uraninit oder Torbernit. Beim Abbau von Uranerzen wird zuerst das Zwischenprodukt Uranoxid gewonnen. Später wird das Zwischenprodukt in Urandioxid gewandelt. Zehn Staaten decken mit ihrem Uranabbau über 90 Prozent des Weltbedarfs. Zu den führenden Uranabauländern gehören Kanada, Australien, USA, Russland oder Niger. Australien und Kanada sind mit Abstand die größten Produktionsländer für Uran. Hier befinden sich auch die größten Uranproduzenten wie das weltweit führende kanadische Unternehmen Cameco Corporation. Das größte Unternehmen im weltweiten Uranabbau ist unter anderem im wichtigsten Aktienleitindex S&P/TSX60 vertreten. Der Uranabbau erfolgt je nach geologischem Vorkommen im Untertagebau oder im Tagebau. Ein Großteil des Urans wird heute im Untertagebau gewonnen. Die Weltproduktion am Energierohstoff Uran wird auf über 40.000 Tonnen im Jahr geschätzt. Der Uranabbau macht dabei rund 60 Prozent aus, der restliche Weltbedarf wird unter anderem durch Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen oder durch ausgediente Atomwaffen generiert. Der Handel mit Uran wird von der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEA) überwacht. Die wissenschaftlich-technische Organisation der Vereinten Nationen hat ihren Sitz in Wien und überwacht den Uranhandel durch bilaterale Verträge mit den Ländern.

Uran wird nur über bilaterale Verträge zum einem vereinbarten Preis zwischen den Ländern gehandelt. Die Lizenzverträge laufen in der Regel über lange Laufzeiten wie 10 Jahren. Der Uranhandel boomt seit Jahren, unter anderem wegen neuerrichteten Atomkraftwerken. Auf Grund der beschränkten Ressourcen ist Uran im Handel auch immer teurer geworden. Uranangereicherte Brennstäbe werden unter anderem von Russland in die USA geliefert. Gerade Russland hat sich im internationalen Uranhandel immer stärker positioniert. Ein wachsender Markt stellen im Uranhandel auch Lieferungen nach Indien dar. Internationale Atomkontrolleure können nach neuen Abkommen zwischen der Internationalen Atomenergieorganisation und Indien die Kraftwerke heute kontrollieren. Auf Grund der Energieknappheit ist Indien auf die Atomenergie besonders als angewiesen. Indien möchte bis zum Jahr 2020 die Atomenergie mit Milliarden fördern. Viele Länder konkurrieren als Lieferanten des Brennmaterials um den indischen Markt. Früher wurde der Preis für Uran durch Marktforschungsunternehmen einmal wöchentlich festgelegt. Seit die größte Warenterminbörse in New York im Jahr 2007 den Handel mit Uran aufnahm, werden die Preise täglich kommuniziert. Am Handel mit Uranoxid können Investoren zum Beispiel in Form von Zertifikaten auf Uranproduzenten teilnehmen. Einige Banken in Deutschland bieten seit geraumer Zeit Atomenergie-Zertifikate an.