Nickel

Nickel spielt im Rohstoffhandel mit Metallen eine nicht so große Rolle wie Kupfer, Aluminium oder Blei, ist aber vor allem zur Edelstahlherstellung und bei zahlreichen Nickellegierungen für die Industrie wichtig. Vor allem nicht-rostende Stähle werden mit Nickel produziert. Flugzeugturbinenblätter werden zum Beispiel mit Nickel legiert, ebenso wie andere Bauelemente bei Triebwerken in der Flugzeugindustrie. Die wichtigsten Branchen für Nickel sind weltweit die Automobil- und Bauindustrie. Vor allem auf Grund des Baubooms in China war Nickel als Legierungsmaterial stärker in den Jahren 2003-2009 nachgefragt. Weltweit werden über eine Million Tonnen im Welthandel benötigt. Das bedeutende Legierungsmetall wird vor allem aus nickelhaltigen Erzen gewonnen. Beim Abbau von nickelhaltigen Erzen spielt auf Grund der Wirtschaftlichkeit der Anteil von mehr als 0,5 Prozent Nickel im Welthandel eine Rolle. Die größten Förderländer von Nickel sind Russland, Australien und Kanada. Fast ein Viertel der Nickel-Förderung kommt aus Russland. Vor allem Europa, die USA und China sind wichtige Märkte für die internationalen Nickelproduzenten. Wie bei anderem Metallen auch, gibt es enge Korrelationen zwischen den Konjunkturen in Industrie- und Schwellenländern und den Marktpreisen. In London lag Anfang 2010 der Nickelpreis bei rund 17.000 Dollar je Tonne. Die Nachfrage nach rostfreiem Stahl wächst zum Beispiel in der Bauindustrie, wenn in Ländern wie China viele Hochhausprojekte geplant sind, wo man rostfreie Stahlträger benötigt.

Heute findet rund 20 Prozent der Stahlproduktion in China statt, wo vor allem auch in den Metropolen viele Hochhäuser gebaut wurden. Wie bei anderen Metallen auch, sind an den Metallbörsen auch Marktfaktoren wie der Lageraufbau und die Erwartungszyklen sehr wichtig, bei der Einschätzung des Marktpreises. Für den Nickelhandel sind auch die Lagerbestände des Marktführers Norilsk Nickel überaus wichtig. Der russische Konzern MMC Norilski Nikel ist der weltgrößte Produzent von Nickel und Palladium und trägt mit der Produktion zu rund 1,5 Prozent des russischen Bruttosozialproduktes bei. Im nördlichen Russland ist das Unternehmen mit rund 95.000 Mitarbeitern der mit Abstand größer Arbeitgeber. Das Unternehmen ist auch einer der größten Kupferproduzenten der Welt. Durch den Abbau von Nickel hat sich in der Abbauregion um die nordwestrussische Stadt Norilsk eine Umweltkatastrophe entwickelt. Seit dem Jahr 2001 brauchen Ausländer eine spezielle Genehmigung der Stadtverwaltung, um in die Stadt zu kommen. Je nach den Lagerbeständen des russischen Nickel-Giganten können sich Preisschwankungen ergeben. Gehandelt wird Nickel an den großen Metallbörsen in London und New York. An der London Metal Exchange (LME) ist die Kontraktgröße 25.000 Tonnen Nickel in US-Dollar pro Tonne.