Blei

Blei ist ein Schwermetall, das als Industriemetall international gehandelt wird. Die größten Vorkommen findet man in China, Russland, den USA und Kanada. Polen und Schweden haben in Europa die größten Vorkommen. Bleiprodukte werden heute vermehrt aus Recycling-Produkten hergestellt. In der Förderung von Bleierz sind vor allem die Länder China, Australien und die USA führend. Bei raffiniertem Blei aus Werksblei, dem sogenannten Hüttenblei, ist neben China und den USA auch Deutschland führend. Hüttenblei ist in der Industrie unter anderem wichtig bei der Herstellung von Projektilen. Der Bleigehalt ist bei Hüttenblei genormt. Eine höhere Reinheit als Hüttenblei weist Feinblei mit bis zu 99,9 Prozent Bleigehalt auf. Moderne Herstellungsverfahren für Blei werden heute international unter den Gesichtspunkten der Umweltverträglichkeit und der Wirtschaftlichkeit in Europa und Nordamerika durch Direktschmelzverfahren durchgeführt. In Metallhütten kann man Industriemetalle wie Blei, Eisen oder Kupfer, die als Recycling-Produkte anfallen, weiterverarbeiten. Die weltweit größten Verbraucher für Blei sind die USA, Japan, Deutschland und die Volksrepublik China. Vor allem die Automobilwirtschaft hat einen Einfluss auf den weltweiten Bleimarkt. Rund 60 Prozent des Bleis werden in der Automobilwirtschaft als Rohstoff verwendet. Rund 20 Prozent des weltweiten Bleibedarfs sind für die chemische Industrie gedacht.

Heute herrscht eine große Nachfrage nach Blei vor allem durch den Wirtschaftsausschwung in China. Es gibt drei große Börsen für Industriemetalle wie Blei: die New Yorker und Londoner Metallbörsen (NYME/LME) und die Metallbörse in Singapur (SHFE). In China bekommen die Metallhütten in der Verarbeitung staatliche Zuschüsse, was den Markt für Hütten verzerrt. Auf Grund der Subventionen in China verkaufen internationale Händler vor allem über Singapur ihre Vorprodukte, wo höhere Preise geboten werden. Einen üblichen Ausgleich der Börsenpreise zwischen der Londoner und New Yorker Börse funktioniert zur Metallbörse in Singapur nicht, da hier nur zugelassene einheimische Unternehmen handeln. Vorprodukte mit höheren Preisen werden deshalb vor allem über Singapur gehandelt. Europäische Unternehmen, die zum Beispiel Bleibarren handeln, müssen über die Metallbörsen in London und New York zu tieferen Preisen ihre Produkte anbieten, was in den letzten Jahren zu Marktverzerrungen im Bleihandel geführt hat. Bei Rohstoffen wie Industriemetallen kann es im Handel immer größere Preisschwankungen geben. Im Jahr 2010 veröffentlichte das Finanzministerium eine Stellungnahme, die besagte, das China vermehrt die Bestände an Industriemetallen und Edelmetallen ausstocken möchte. Man rechnet auch bei Blei mit verstärkten Importzahlen nach China in der Zukunft.