Die Organisation Erdöl exportierender Länder, kurz OPEC, ist eines der einflussreichsten Rohstoffkartelle der Welt. Gegründet wurde die Organization of Petroleum Exporting Countries im Jahr 1960 in Bagdad. Heute hat das Erdölkartell seinen Sitz in Wien. Der Interessenvertretung gehören die größten Erdölproduzenten der Welt an. Unter anderem sind Saudi-Arabien, der Irak, der Iran, Katar oder Kuwait Mitglieder der Organisation. Letztes beigetretenes Land war Ecuator, das im Jahr 2007 Mitglied der OPEC wurde. Die Mitglieder der Organisation Erdöl exportierender Länder ist für rund drei Viertel der weltweiten Rohölproduktionen verantwortlich. Die OPEC-Minister treffen sich zweimal im Jahr zu Sitzungen und passen unter anderem die Förderquoten an. Mit dem Marktinstrument der Quotenregelung hat die OPEC die Macht, den Markt in ihren Interessen zu steuern, zum Beispiel durch Verknappung des Rohstoffes oder durch Quotenerhöhung der Förderung. Die OPEC kann auch gezielt den Markt durch die Quotenregulierungen stabilisieren. Die OPEC-Politik bestimmt nicht nur die Ölmärkte mit, sondern natürlich auch die Gewinnmarschen der Förderländer. Nicht immer sind die Mitglieder hier gleicher Meinung. Mit Ankündigungen des Austritts haben viele Mitgliedsländer in der Vergangenheit versucht das Kartell zu manipulieren. Es gibt auch innerhalb der Organisation Hardliner wie die nordafrikanischen Staaten, die mit Ankündigungen der Ölpreiserhöhungen das Kartell politisch unter Druck setzen möchten. Das Ölkartell erlebte 1975 seine schlimmste Stunde, als Terroristen unter der Führung des Terroristen Carlos Mitglieder des Kartells als Geiseln nahmen. Die OPEC-Geiselnahme war wahrscheinlich nach Angaben eines Terroristen initiiert durch den lybischen Diktator Gaddafi, der so die Erdölpreise manipulieren wollte.
Im Laufe der Geschichte hat die OPEC viele Marktszenarien erlebt, unter anderem die zweite Ölkrise, Ende der 1970er Jahre, oder die Golfkriege gegen den Irak. Insgesamt hat die OPEC heute nicht mehr den prägenden Markteinfluss wie noch in den 1970er und 1980er Jahren. Vor allem auch interne Spannungen durch territoriale Ansprüche und Länderrivalitäten sorgten in der Vergangenheit zu keinem einheitlichen Entscheidungsbild der Organisation. Vor allem durch den Ölbedarf der Volksrepublik China hat sich in den letzten Jahren die Angebots- und Nachfragesituation verändert. Die Nachfrage in Schwellenländern wie China oder Indien ist heute viel prägender für die Preisentwicklung an den internationalen Erdöl- und Erdgasrohstoffbörsen als früher, wo vor allem die Förderquotenregelung der OPEC das bestimmende Marktinstrument war. Die Wirtschaftskrise im Jahr 2008 prägte den Preis pro Barrel in Dollar gewaltig. Innerhalb weniger Monate sank der Ölpreis von seinem Allzeithoch von 146 US-Dollar je Barrel auf unter 40 Dollar pro Barrel, ohne das es dem Ölkartell gelungen war die Talfahrt mit ihren Marktinstrumenten zu beenden. In jüngerer Zeit bestimmen den Ölpreis vor allem die internationalen Spekulanten, die allerdings nicht unbedingt die Organisation Erdöl exportierender Länder unter Druck bei der Festlegung der Förderquoten setzen.