Zinn gehört als Rohstoff zur Klasse der Metalle und Erze und ist weniger bekannt als andere börsengehandelte Industriemetalle wie Aluminium, Kupfer oder Blei. Zinn ist im Zeitraum 2000 bis 2009 stärker von Spekulationen betroffen gewesen wie in früheren Zeiten. Größter Produzent von Zinn ist die Volksrepublik China. Hier werden rund 115.000 Tonnen produziert. Nach China ist vor allem Indonesien ein zentrales Produktionsland bei Zinn. Über zwei Drittel des Weltverbauchs von rund 300.000 Tonnen werden aus diesen beiden Ländern produziert. China selbst ist der größte Verbraucher des Rohstoffes, der für zahlreiche industrielle Bereiche genutzt wird. Zinn spielt vor allem bei Loten, der Weißblechproduktion oder bei Chemikalien eine große Rolle. Seit dem Jahrtausendwechsel sind die Preise für Zinn stark gestiegen. Nach China sind vor allem die Industriestaaten USA, Deutschland oder Japan die größten Abnehmer des metallischen Rohstoffes. Wie bei anderem Metallen auch, spielen die Konjunkturen der Länder bei Marktpreis eine wichtige Rolle. Vor allem die Nachfrage in China hat den Preis für Zinn exorbitant zwischen 2005 und 2008 steigen lassen. In den Jahren hat sich die Verknappungspolitik von Indonesien auf den Zinnpreis im Welthandel ausgewirkt. China ist auf Grund der hohen Binnennachfrage an Zinn vor allem vom Exportland Indonesien abhängig. Größtes Unternehmen in der indonesischen Zinn-Branche ist das staatliche Bergbauunternehmen PT Timah Tbk Indonesien.
Auf Grund der Binnennachfrage nach Zinn in China sind Länder wie Bolivien und Thailand heute wachsende Zinn-Produktionsländer. In Deutschland hat sich die Umweltpolitik in Bezug auf Konservendosen negativ auf Zinn ausgewirkt. Größter Handelsplatz für Metalle in Europa ist die London Metal Exchange (LME). Hier werden tägliche Kassakurse auf Metalle wie Zinn festgelegt. Neben London sind wichtige Metallbörsen in New York (New York Mercantile Exchange / NYMEX) und Singapur (SIMEX). Zinn und Nickel gehören an den internationalen Metallbörsen heute zu den teuersten Metallen. Zinn wird wie andere Industriemetalle und Erze an den internationalen Terminbörsen als Futures und Optionen gehandelt. Wie bei anderen Rohstoffen auch, gibt es vor allem Währungsrisiken im Rohstoffhandel. Im Angebotssegment der Zinn-Zertifikate gibt es währungsgesicherte Papiere, die als Quanto-Zertifikate ausgewiesen sind. Währungsgesicherte Zertifikate können den Kurs Dollar zu Euro 1:1 widerspiegeln. Auf Metalle wie Zinn werden unter anderem Open-End-Tracker als Zertifikate angeboten.