Ursprünglich gab es nur eine private Krankenversicherung. Schon im 19. Jahrhundert wurde diese Vorsorge eingeführt, um Fabrikarbeiter im Krankheitsfalle abzusichern. Die Wurzeln der privaten Krankenversicherung reichen sogar bis ins Mittelalter zurück. Schon damals war es den Menschen klar, dass im Krankheitsfall hohe Kosten anfallen können. Zudem kann in dieser Zeit nicht gearbeitet und somit kein Geld verdient werden. Die private Krankenversicherung war also von jeher eine persönlich finanzierte Absicherung.
Mit der Einführung der gesetzlichen Krankenversicherung wurde die Notwendigkeit für eine private Vorsorge hinten angestellt. Im Gegensatz zur privaten Krankenversicherung beteiligt sich bei der gesetzlichen Version der Arbeitgeber am monatlichen Betrag. Doch die Leistungen, die der Versicherte noch für dieses Geld bekommt, nehmen ständig ab. Die Krankenkassen erhöhen regelmäßig die Beiträge und streichen trotzdem die ärztlichen Leistungen, für die sie überhaupt noch aufkommen wollen. Schon jetzt lohnt sich für viele Arbeitgeber ein Wechsel in die private Krankenversicherung. Hier gibt es flexible Beitragsmodelle, die dem Wunsch des Versicherten angepasst werden. So gibt es Modelle, bei der die gezahlten Beiträge zurückgezahlt werden, wenn kein größerer Arztbesuch in dem Jahr angefallen ist. So eine Möglichkeit bieten gesetzliche Krankenkassen nicht. Hier werden die Beiträge einbehalten, auch wenn kein Cent für einen Arztbesuch ausgegeben wurde.
Für Selbstständige oder Freiberufler gilt in aller Regel, dass die private Krankenversicherung die günstigere Wahl ist. Diese Berufsgruppen würden nicht auf eine Zahlung von Seiten eines Arbeitgebers zurückgreifen können und müssten die gesetzliche Krankenversicherung komplett aus der eigenen Tasche zahlen. Es gibt aber inzwischen viele Tarifmodelle der privaten Kassen, die in diesem Bereich wesentlich bessere Angebote machen. Der Nachteil besteht allerdings darin, dass es sehr schwer ist, wieder in die gesetzliche Versicherung zurückzukehren. Wer einmal aus dieser ausgetreten ist, der steht im schlimmsten Fall im Alter ohne Krankenversicherung da. Wenn das Geschäft nicht mehr gut läuft und die private Versicherung nicht mehr zu zahlen ist, kann das zu einem Problem werden.
Trotz dieser Risiken vertrauen immer mehr Menschen auf die private Krankenversicherung. Dir Gründe liegen zum einen bei den flexiblen Beitragsmodellen. Noch wichtiger erscheinen aber die Leistungen, die von den privaten Kassen geboten werden. Die Zahlung des Krankenhausgeldes, bessere Sehhilfen und Zahnimplantate werden in der Regel von den Kassen übernommen. Der Anteil, der selbst gezahlt werden muss, hängt von dem gewählten Tarifmodell ab. Die freie Wahl des Arztes ist ein weiteres Plus der privaten Kassen. Privatpatienten haben zudem im Falle eines Klinikaufenthaltes das Recht, vom Chefarzt behandelt zu werden. Bei manchen Beitragsmodellen übernimmt die Versicherung sogar die Fortzahlung des Gehaltes im Krankheitsfall. Das ganze hängt natürlich auch wieder vom gewählten Tarif und vom vereinbarten Betrag ab.