Gemischte Fonds sind entstanden, weil die Aktienfonds ein für viele Anleger zu hohes Risiko aufwiesen und die Rentenfonds nicht die Rendite bieten konnten, die sich viele Sparer wünschten. Gemischte Fonds fallen unter den Oberbegriff der Investmentfonds, weil hier das Kapital vieler gebündelt und zusammen in verschiedene Wertanlagen investiert wird. Dadurch wird es möglich, größere Summen mit höherer Rendite anzulegen und durch eine breite Streuung der Investitionen das Verlustrisiko für den Einzelnen sehr deutlich zu reduzieren. Die Investmentfonds werden von Fondsgesellschaften verwaltet, bei denen die Einlagen der Investoren als Sondervermögen behandelt werden. Für das Management der daraus getätigten Geldanlagen zahlt der jeweilige Anteilsinhaber eine Depotgebühr.
Gemischte Fonds weisen eine Besonderheit hinsichtlich der Art der Investitionen auf. Hier werden Aktien, Geldmarktprodukte und festverzinsliche Anlagen so miteinander kombiniert, dass eine hohe Rendite bei größtmöglicher Sicherheit erzielt werden kann. Die klassische Variante für gemischte Fonds ist die Kombination von Aktien aus Industrie und Gewerbe mit der Beteiligung an Immobilien, die auf Grund ihrer Lage, Zielgruppe oder einem kulturellen Verwendungszweck langfristig eine hohe Rendite versprachen. Einige Musicallocations und andere gewerbliche prestigeträchtige Objekte sind auf diese Weise finanziert worden. Dabei bieten gemischte Fonds auch die Möglichkeit, Investitionen mit unterschiedlichen Laufzeiten zu tätigen. Auf Grund der großen Zahl von Anlegern, die in einem Investmentfonds zusammen gefasst werden, ist es für den Einzelnen in der Regel auch möglich, recht schnell an sein angelegtes Kapital zu kommen. Kurzfristige Depotauflösungen können allerdings zu Einbußen bei der Rendite führen, wenn dies zu einem Zeitpunkt geschieht, zu den die gehaltenen Papiere an der Börse gerade mit einem niedrigen Preis gehandelt werden.
Gemischte Fonds weisen in letzter Zeit zwei Trends auf. Einer geht zu den als Target Fonds bezeichneten Anlagen mit einer vertraglich gebundenen festen Laufzeit. Das verschafft den Fondsmanagern einen größeren Spielraum bei den Transaktionen. Üblicherweise wird hier zu Beginn der Laufzeit in hoch spekulative Käufe investiert. Diese Wertpapiere werden dann verkauft, wenn man damit gute Gewinne machen kann. Das daraus erzielte Vermögen wird zum Ende der Laufzeit hin in immer größer werdenden Anteilen in fest verzinsliche Wertpapiere gesteckt. Eine ähnliche Vorgehensweise ist bereits von den fondsgebundenen Lebensversicherungen mit ablauforientiertem Anlagemanagement bekannt.
Neuerdings zeigen gemischte Fonds bei ihren Investitionen eine deutlich steigende Dynamik, die sich immer mehr den Zyklen der Wirtschaft anpasst. Aus den Statistiken und Geschäftsberichten dieser Investmentfonds wird klar, dass mehr Wert darauf gelegt wird, nicht nur die Verteilung zwischen relativ sicheren fest verzinslichen Anlagen und spekulativen Käufen und Verkäufen anzupassen, sondern auch die Unterschiede der Entwicklung einzelner Branchen in die Anlagestrategien mit einzubinden. Ein weiteres Zeichen der Anpassung des Anlagemanagements an globale wirtschaftliche Trends zeigt sich darin, dass auch der Handel mit Devisen in gemischte Fonds mit einbezogen wird. Aus den sich dort schnell ändernden Crossrates lassen sich oft deutlich höhere Gewinne erzielen, als das mit reinen Wertpapierinvestitionen möglich ist. Das gilt vor allem dann, wenn die Fondsmanager sehr erfahren im Umgang mit den dort verfügbaren Hebelprodukten sind.