Londoner Finanzmarkt

London ist einer weltweit führenden Finanzplätze der Welt und die führende Finanzmetropole in Europa. Die Finanzwelt Londons sitzt in der City of London und seit ein paar Jahren auf der Halbinsel Isle of Dogs im Bezirk London Borough of Tower Hamlets. Im Bürokomplex Canary Wharf haben sich zahlreiche namhafte Kreditinstitute wie die Bank of America, Morgan Stanley oder die Citigroup niedergelassen. Im Bürokomplex Canary Wharf sitzt auch die britische Finanzdienstleistungsaufsicht FSE (Financial Services Authority), eine unabhängige Nicht-Regierungsorganisation, die wichtige Regulierungsaufgaben im britischen Finanzmarkt übernimmt. Vor allem auch die Finanz-Kriminalität ist eine zentrale Kontrollaufgabe der FSE. In der City of London sitzt traditionell eine der ältesten Börsen Europas, die London Stock Exchange, eine der europäischen Leitbörsen. Rund 70 Prozent der Londoner Börse gehören sechs Großaktionären, unter anderem aus Dubai und Qatar. Es gibt drei Börsensegmente, neben dem Main Market unter anderem auch einen Markt für alternative Investments (Alternative Investment Market). Die Londoner Wertpapierbörse ist die drittgrößte Börse nach der New York Stock Exchange und der Tokyo Stock Exchange. London hat auch eine der wichtigsten Metallbörsen der Welt: die London Metal Exchange (LME). Hier werden Industriemetalle und andere unedle Metalle über Termingeschäfte gehandelt. Es wird auch physisch Metall gelagert. Täglich werden Kassakurse für die einzelnen Metalle festgelegt.

An der London Metal Exchange sind nur ein Dutzend Maklergesellschaften zugelassen, die dann als Broker an weitere Finanzinstitute die Metalle vermitteln. An der LME werden keine Edelmetalle wie Gold gehandelt. Edelmetalle wie Gold, Silber oder Platin werden am London Bullion Market gehandelt, dem wichtigsten Handelsplatz für diese Edelmetalle auf der Welt. Seit 1919 wird am London Bullion Market täglich der Preis für Gold festgelegt. Der LBM ist ein außerbörslicher Handel. Seit dem 17. Jahrhundert ist London der Handelsplatz schlechthin für Gold. Kontrolliert und organisiert wird der außerbörsliche Handel von der London Bullion Market Association (LBMA). Der außerbörsliche Handel mit Gold- oder Silberbarren (OTC/Over-The-Counter) verlangt feste Regeln und viel Vertrauen. Täglich werden am London Bullion Market rund 700 Kilogramm Gold gehandelt, das institutionelle Anleger über lizenzierte Broker kaufen. Es gibt im Handel auch spekulative Käufe, so das Goldbarren und andere Edelmetalle nicht zwangsläufig physisch den Eigentümer wechseln müssen. London ist auch wichtiger Handelsplatz für Energie-Rohstoffe. Die Londoner ICE Futures ist die größte Terminbörse für Futures und Optionen bei Erdöl, Erdgas oder auch elektrischer Energie. Hier wird die führende Rohölsorte Brent aus der Nordsee gehandelt. Der Name Brent bezieht sich auf das Ölfeld Brent, eines der produktivsten Ölfelder Großbritanniens. In London sitzen die größten britischen Banken und hunderte ausländischer Banken mit ihren Niederlassungen. London ist auch Sitz der Versicherungsbörse Lloyd’s of London. Hier wird mit Versicherungen aller Art spekuliert.