Filmwirtschaft Los Angeles

Mit der Wirtschaft von Los Angeles verbindet man bis heute die Filmwirtschaft Hollywoods. Der Aufstieg Hollywoods als führender US-Filmproduktionsstandort begann im Jahr 1911 mit dem ersten Filmstudio. In den nächsten Jahren wanderten immer mehr Filmproduktionsfirmen von New York nach Hollywood ab. Zu den Pionieren der Hollywood-Filmindustrie gehört der Deutsche Carl Laemmle, der aus Baden-Württemberg stammt und Gründer der Universal Studios war. Er war zur damaligen Zeit der einflussreichste Studioboss in Hollywood. Heute gehört Universal Studios zum Medienkonzern NBC Universal in New York und ist immer noch eines der großen Filmstudios von Los Angeles. Die Studios liegen zwischen Los Angeles und der Stadt Burbank in der Metropolregion Los Angeles County. Die Stadt Burbank mit rund 107.000 Einwohnern ist auch Standort der Walt Disney Company und von Warner Bros. Die Walt Disney Company ist eine der erfolgreichsten Unterhaltungsmedienkonzerne weltweit. Gegründet wurde der Medienkonzern im Jahr 1923 von den Brüdern Walt und Roy Disney. Vor allem mit Zeichentrickfilmen und Kinderfilmen hat Walt Disney große Erfolge gefeiert. Im Jahr 2007 setzte das Unternehmen mit rund 135.000 Mitarbeitern rund 35,5 Millionen US-Dollar um. Der Medienkonzern ist heute sehr breit aufgestellt mit zahlreichen Filmproduktionsfirmen, TV-Beteiligungs- und Produktionsfirmen (u.a. ABC und Disney Channel) und den Walt Disney Parks und Resorts. Die Walt Disney Company ist heute der größte Unterhaltungskonzern der Welt.

Zu den Big-Playern in der Filmwirtschaft von Los Angeles County gehören auch die weltbekannten Produktionsfirmen Paramount Pictures in Hollywood und die 20th Century Fox Film Corporation in Century City. Letztere Filmproduktionsfirma gehört zum Medienkonzern News Corporation des Medienmoguls Rupert Murdoch. Seit Mitte der 1980er Jahre übernahm das früher australische Medienunternehmen die Twentieth Century Fox Film Corporation. Paramount Pictures, das Kino- und TV-Produktionen verwirklicht, gehört zur Viacom, einer der größten US-amerikanischen Medienunternehmen, das in allen Medien Beteiligungen hält. Unter anderem gehört der Musiksender MTV zum Unternehmensportfolio. Im Jahr 2008 machte Viacom einen Gesamtumsatz von rund 14 Milliarden US-Dollar mit rund 11.000 Mitarbeitern. Los Angeles ist auch Unternehmenssitz der Filmstudios von DreamWorks SKG. Die Studios wurden unter anderem von Steven Spielberg im Jahr 1994 gegründet. Die meisten großen Studios und Filmproduktionsfirmen sind heute in Los Angeles County nur noch Firmentöchter großer Medienkonzerne und haben ihre unternehmerische Selbstständigkeit lange eingebüßt. Die Wirtschaftkrise und Rezession in den USA führte unter anderem im Jahr 2010 die MCM Studios in die Krise. Schon 2009 suchte man neue Investoren für die Studios von Metro-Goldwyn-Mayer (MGM).

Frühling 2010 besuchte die Bundeskanzlerin Los Angeles und thematisierte die möglichen Synergien zwischen der Filmwirtschaft in Los Angeles County und dem Deutschen Film. Was Hollywood besonders wirtschaftlich zu schaffen macht sind die Computerspiele. Unternehmen wie Paramount Pictures oder Walt Disney haben sehr für in den Computerspielmarkt investiert und so neue Erlösmodelle geschaffen. Schon im Jahr 2004 waren die Umsätze der Computerspielindustrie wesentlich höher als die der US-amerikanischen Filmindustrie. Der Großteil der Filme in Hollywood wird über Banken finanziert, so dass die Filmwirtschaft auch in Zukunft mit der Lage am Finanzmarkt leben muss. Für die Zukunft glauben viele Experten, dass in Hollywood weniger Filme produziert werden und nur die Kassenmagneten mit neuen Folgen abgedreht werden. Allerdings ist die Produktionssituation weltweit nicht gleich: während im Jahr 2009 in Hollywood weniger produziert wurde hatte der Deutsche Film im gleichen Jahr das erfolgreiche Wirtschaftsjahr der Geschichte mit rund 410 Millionen Euro Umsatz.