Die Metropole Bangalore wird als das Silicon Valley Indiens bezeichnet. In der indischen IT-Metropole leben rund 4,2 Millionen Menschen - in der Agglomeration über sechs Millionen. Bangalore ist die Hauptstadt des indischen Bundesstaates Karnataka im Süden des Landes. Seit den 1990er Jahren sind viele IT-Fachkräfte nach Bangalore gezogen. Die Metropole hat durch den IT-Boom heute eine breite Mittelschicht und stellt sich zunehmend städtebaulich moderner dar. In der City herrscht eine hohe Polizeipräsenz. In den Außenbezirken gibt es rund 400 Slums. Größtes Stadtentwicklungsproblem ist die Verkehrsinfrastruktur. Es geht in der City mit Fahrrädern, Rollern und Bussen teils chaotisch zu. Vor allem die neuen City-Linien, der im Bau befindlichen Metro, und die Anbindung der Metro an den internationalen Flughafen, sind zentrale Bauprojekte. Im Zentrum der Stadt findet man teils moderne Shopping-Zentren und viele Restaurants mit internationaler Küche. Durch die jungen IT-Fachkräfte hat sich auch ein interessantes Nachtleben etabliert. Nach einer UN-Entwicklungsstudie hat das Bundesland das viertgrößte IT-Cluster der Welt und natürlich das größte IT-Cluster in Indien. Rund 2.000 IT-Unternehmen sind in Bangalore und der Region ansässig, unter anderem internationale Konzerne wie Intel, IBM, Dell, Cisco Systems, SAP oder Texas Instruments. Kein anderer indischer Standort hat so viele Niederlassungen ausländischer IT-Unternehmen vorzuweisen. Im Jahr 2010 sind fast 80 globale Konzerne in der City registriert.
In der Metropole Bangalore arbeitet rund ein Drittel aller IT-Fachkräfte Indiens. Man schätzt die Anzahl der Fachkräfte auf rund 250.000. Bangalore ist einer der wichtigsten IT-Offshore-Standorte in Asien. Die Umsätze der Software-Exporte aus dem Bundesstaat Karnataka wurden im Jahr 2009 auf rund zehn Milliarden US-Dollar geschätzt. Bei der Anzahl der beschäftigten Software-Entwickler liegt Bangalore weltweit nach dem Silicon Valley auf Platz 2. Die Hauptstadt Bangalore und der Bundesstaat Karnataka unterhalten im Bereich der IT-Wirtschaft sehr enge Handelsbeziehungen zu Taiwan und China. Es gibt eine Reihe wirtschaftspolitischer Konzepte für die Hauptstadt und den Bundesstaat, unter anderem die Karnataka Industrial Policy 2009 bis 2014. Vor allem möchte die Stadt- und Bundesverwaltung die Metropole und Region in Bezug auf die Lebensqualität für junge Fachkräfte und Familien entwickeln. Die Stadt will sich vermehrt als moderne und grüne Stadt im Tourismus positionieren. Bangalore ist einer der führenden indischen Standorte in der Biotechnologie und der Luft- und Raumfahrtindustrie. Rund die Hälfte der indischen Biotechnologie-Firmen hat hier ihren Unternehmenssitz. In Bangalore hat das größte Biotechnologieunternehmen Indiens, Biocon, seinen Sitz. Das Unternehmen stellt unter anderem Medikamente gegen Krebs her.
Die Metropole ist Unternehmensstandort des wichtigen indischen Luft- und Raumfahrtsunternehmens Hindustan Aeronautics Limited (HAL). Es stellt vor allem Militärflugzeuge für die Armee her. In Bangalore sitzt auch die nationale Raumfahrtbehörde Indiens: die ISRO-Indian Space Research Organisation. Im Jahr 2008 startete von hier das Polar Satellite Launch Vehicle mit einer Raumsonde zum Mond. Bangalore ist eines der wichtigsten Bildungs- und Forschungszentren in Indien. Alleine 300.000 junge Leute sind an die Colleges der Bangalore University angebunden. Forschungs- und Entwicklungszentren unterhalten in der Metropole renommierte Konzerne wie: Bosch, Oracle oder Siemens Information Systems. Zu den renommierten Forschungseinrichtungen in der südindischen Metropole gehört das Indien Institute of Science. Experten schätzen, das Bangalore sich im zweiten Jahrzehnt noch diversifizierter als Hightech-Standort entwickeln wird. Vor allem die strategischen Wirtschaftsbeziehungen in den IT- und Telekommunikationsbranchen stellen positive Handelsoptionen für den Standort dar.