Die indische Hauptstadt Delhi ist die zweitgrößte Metropole nach Mumbai und hat seit der Unabhängigkeit von den Briten ein explodierendes Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum erlebt. Alleine über zwei Millionen Menschen sind seit dem Jahr 2000 in die Metropole gesiedelt. In der Metropolregion leben heute rund 18 Millionen Menschen. Delhi ist ein bundesunmittelbares Gebiet, das unter der Verwaltungshoheit der Regierung von New Delhi fällt. Man kann also beide Begriffe für die Metropole analog verwenden. In New Delhi, südlich des alten Stadtkerns, haben die wichtigsten politische Institutionen wie der Präsident, das Parlament oder der höchste Gerichtshof ihren Sitz. New Delhi ist das wichtige Verwaltungsviertel in Indien. Das zentrale Geschäftsviertel in Delhi liegt in Central Delhi. Hier findet das moderne Wirtschafts- und Finanzleben der Metropole statt. Delhi hat vor allem durch die immense Zuwanderung große Probleme mit der Verkehrs-, Wasser- und Abwasserinfrastruktur. Die Metropole erstickte im Smog und hat in jüngster Vergangenheit viele Projekte zum Schutz der Umwelt auf den Weg gebracht. Große Hoffnungen setzt man in den Ausbau der Metro, die im Jahr 2002 eröffnet wurde und bis 2020 auf eine Streckenlänge von rund 200 Kilometern ausgebaut werden soll. Die Bekämpfung der Armut spielt eine zentrale Rolle zur sozialen Entwicklung der Metropole. Rund ein Drittel aller Inder arbeiten für einen Dollar am Tag. Wie in anderem Metropolen Indiens auch, hat man verstärkt die Sicherheitsvorkehrungen gegen den Terror verstärkt. Gerade im Jahr 2008 gab es zahlreiche Terroranschläge in Delhi, die auch die touristischen Zentren betrafen. Der Aufbau neuer Antiterrorstrukturen in Indien ist von zentraler Bedeutung für das zukünftige Wirtschaftswachstum in den Metropolen.
Delphi ist eine traditionelle Handelsstadt des verarbeitenden Gewerbes. Das Kunsthandwerk spielt bis heute eine zentrale Rolle in den Gassen von Delhi. Vor allem die Textil-, Elektro- und Maschinenbauindustrie sind wichtige industrielle Säulen der Metropole. Der Informelle Sektor ist wie in Mumbai sehr prägend. Delhi ist die Geschäftsmetropole in Nordindien, die das drittgrößte Pro-Kopf-Einkommen in Indien ausweist. Seit 2000 ist Delhi in einigen Wirtschaftsbereichen dynamisch gewachsen, so unter anderem in der Bankenwirtschaft und dem Telekommunikationsmarkt. Delhi gilt als eine Metropole, die vor allem im Mobilfunk boomt. Die Mobilfunktarife sind hier sehr niedrig. Auch in den Bereichen Tourismus und Konsumgüterindustrie ist Delhi heute im Norden des Landes gut positioniert. Delhi hat einen immensen Zuwachs in der Mittel- und Oberschicht zu verzeichnen, was vor allem die Konsumgüterwirtschaft beflügelt. Durch das schnelle Wachstum in der Region sind in den feinen Geschäftsvierteln die Immobilienpreise explodiert. In den Metropolen Delhi, Mumbai oder Bangalore leben heute die weltweit meisten Millionäre und Milliardäre.
Die bilateralen Handelsbeziehungen zwischen Delhi und Berlin sind seit dem Jahr 2004 nochmals verstärkt worden. Deutschland ist ein zentraler Handelspartner von Indien in der EU. Die deutschen Ausfuhren im Maschinenbau machen das größte Exportvolumen aus. Deutsche Unternehmen haben vor allem in den Bereichen Energiewirtschaft, Transportwirtschaft oder Umwelttechnologie sehr gute Geschäftschancen in Delhi. In den 1990er Jahren hat Deutschland mit Indien ein Investitions- und Handelsabkommen abgeschlossen. Seit 1996 besteht auch ein Doppelbesteuerungsabkommen. Das direkte Investitionsvolumen der Deutschen Wirtschaft nach Indien betrug 2008/09 rund 410 Millionen Euro. In New Delhi gibt es zahlreiche deutsche Institutionen und Organisationen wie die Deutsche Schule, der Deutsche Akademische Austauschdienst oder die Deutsch-Indische Handelskammer. New Delhi ist Sitz des Indian Investment Centre, einer Abteilung innerhalb des Department of Economic Affairs, Ministry of Finance.