Kuala Lumpur ist die Hauptstadt Malaysias mit rund 4,5 Millionen Menschen in der Metropolregion. Malaysia mit der Metropole Kuala Lumpur ist eine ehrgeizige südostasiatische Nation, die sich bis 2020 als Wirtschaftsnation mit den führenden Industrienationen in Europa messen möchte. Theoretische Grundlage ist hierfür ist die Vision 2020 (Wawasan 2020), die sich in rund 70 Projekte untergliedert. Die Projekte - unter anderem die Förderung der Forschung und Hochtechnologie - wird mit Steuervergünstigungen und subventionierten Grundstücksüberlassungen gepuscht. Die Förderung des Tourismus oder der Automobilindustrie sind ebenfalls wichtige wirtschaftspolitische Ziele innerhalb des Konzeptes Wawasan 2020, das der damalige Premierminister Mahathir bin Mohamad entwickeln ließ. Im Rahmen der Vision 2020 entstand in der Nähe von Kula Lumpur eine Sonderwirtschaftszone, die Multimedia Super Corridors (MSC), die zur Stadt Sepang gehört. Die MSC zieht sich von der Innenstadt mit den Petronas Towers bis zum internationalen Flughafen Kuala Lumpur. Hier liegt die neugegründete Stadt Cyberjaya. In Cyberjaya haben sich hunderte von Hightech-Unternehmen mit staatlicher Unterstützung angesiedelt. Cyberjaya liegt rund 50 Kilometer von Kuala Lumpur entfernt. Mit dem Großen Preis von Malaysia in der Formel 1 von Sepang wurde die Sonderwirtschaftsregion medial bekannt. Innerhalb des Wirtschaftskorridors liegt Putrajaya. Die Stadt wurde Mitte der 1990er Jahren gebaut und ist Sitz der Verwaltung. Die Trägerschaft der Projekte geschah und geschieht unter der Einbindung der zuständigen staatlichen Behörden. Sehr einflussreich sind die Chinesen. In Kula Lumpur sind die Hälfte der Bevölkerung Malaien mit chinesischer Abstammung.
Das Projekt Vision 2020 ist teils (St. 2010) erfolgreich verlaufen, zum Beispiel bei der Tourismusförderung auf der Insel Langkawi vor der Nordwestküste Malaysias. In der Förderung der Automobilindustrie tut man sich bisher schwer. In der Metropole Kuala Lumpur spielt das Bankenwesen eine zentrale Rolle. Kuala Lumpur ist eines der größten Finanzzentren in Asien. Die Finanzmetropole setzt vor allem zunehmend auf Islamic Banking. Finanzgeschäfte auf Grundlage der islamischen Kultur macht in Malaysia durchaus Sinn, da die Staatsreligion islamisch ist. Banken mit islamischen Zielgruppen sind in den letzten Jahren sehr umtriebig im Sponsoring-Bereich, um die islamische Klientel zu bewerben und zu binden. Nicht unerheblich ist der Einfluss der Zentralbank Negara Malaysia auf diesen wachsenden islamischen Finanzbereich in Malaysia. Malaysia mit dem Wirtschaftszentrum Kuala Lumpur hat sich vor allem im Export von IT- und Elektro-Gütern sehr dynamisch entwickelt. Malaysia ist heute der weltweit führende Exporteur für Mikrochips. Mit zahlreichen Entwicklungskorridoren hat man sich vor allem in der IT-Wirtschaft exzellent entwickelt. Neben dem MSC-Korridor gibt es weitere sechs Wirtschaftskorridore in Malaysia. Mittelständische Unternehmen, vor allem in der zentralen Wirtschaftsregion Kuala Lumpur, setzen vermehrt auf Kooperationen mit chinesischen und indischen Unternehmen.
Durch eine Reform des Ausbildungswesens möchte sich Malaysia als Bildungsstandort in Südostasien für breite soziale Schichten positionieren. Die Sicherung eines nationalen Haushaltes, der stabile industrielle Züge aufweist, wurde unter dem Motto “A Caring Government " etabliert. Die Arbeitslosigkeit wurde in der Metropolregion Kuala Lumpur in den letzten Jahren gesenkt. Wie in Europa auch, legte die Regierung nach der Wirtschaftskrise 2008 neue Konjunkturpakete auf. Ein Großprojekt in Malaysia in den nächsten Jahren ist der Aufbau von Breitbandnetzen, die von der Telekom Malaysia verlegt werden. Man schätzt das Investitionsvolumen in der nationalen Verkabelung auf rund 2,5 Milliarden Ringgit. Durch die zahlreiche Konjunkturpakete wird das Haushaltsdefizit wachsen, was billigend in Bezug auf die Wirtschaftspotentiale in Kauf genommen wird. Deutschland handelt innerhalb der ASEAN-Staaten neben Singapur vor allem mit Malaysia. Im Jahr 2009 lag das Handelsvolumen bei rund neun Milliarden Euro. In der EU ist Deutschland damit der wichtigste Handelspartner Malaysias. Zu den deutschen Ausfuhrwaren gehören vor allem Pkws, Maschinen und pharmazeutische Produkte. Im Gegenzug exportiert Malaysia vor allem Elektrowaren. In Kuala Lumpur haben zahlreiche deutsche Institutionen und Organisationen ihren Sitz, unter anderem: die Deutsch-Malaysische-Außenhandelskammer, das Institut für Asienstudien, das Goethe-Institut oder die Deutsche Schule.