Karatschi ist die wichtigste Wirtschaftsmetropole Pakistans mit dem größten Hafen des Landes. Der Hafen im Südwesten der Metropole ist vor allem Exporthafen für Weizen und Baumwolle. Die Metropole mit rund 15 Millionen Menschen in der Metropolregion hat eine bewegte Geschichte zwischen indo-muslimischer Kultur und britischer Kolonialzeit. Nach der Unabhängigkeit hatte die Stadt mit zahlreichen Problemen zu kämpfen. Das größte Problem der Metropole heute ist die soziale Situation mit unzähligen gewaltbereiten ethnischen Gruppen. Durch die drei großen militärischen Auseinandersetzungen mit Indien und dem Krieg Russlands in Afghanistan sind in den letzten Jahrzehnten Millionen von Migranten in die Metropole eingewandert. Zahlreiche Bombenanschläge in Karatschi sind in den letzten Jahren ausgeübt worden. Hinter dem Terror stehen unterschiedliche radikale indo-muslimische Gruppen und wahrscheinlich auch die Al-Qaida. Ein Zentrum der Gewalt ist das Stadtviertel Liaqatabad, wo hunderttausende von Migranten, vor allem aus Indien und Afghanistan leben. Es gibt seitens der Stadtverwaltung definierte Visionen bis zum Jahr 2030, die vor allem die sozialen Unruhen mit den Gewaltwellen abbauen sollen. Zu den Visionen der Politiker gehört auch der Aufbau einer modernen Verkehrsinfrastruktur. Karatschi leidet unter dem Smog der überfüllten und chaotischen Straßen. Omnibusse und Minibusse bestimmten den Öffentlichen Personennahverkehr ebenso wie hundertausende von Autos, Mopeds und Fahrrädern. Wie in anderen Metropolen des indischen Subkontinents auch, muss auch die Trinkwasser- und Abwasserentsorgung modernisiert werden. Trotz aller städtischen Probleme ist Karatschi die Metropole mit dem höchsten Pro-Kopf-Einkommen, der höchsten Alphabetisierung und der besten Gesundheitslage in allen pakistanischen Metropolen. Die Hälfte aller Autos in Pakistan verkehren zum Beispiel im Großraum Karatschi. Der Konsumgütermarkt boomt in der Metropole zum Beispiel im Mobilfunkbereich.
Die zukünftige Entwicklung von Karatschi ist von zentraler Bedeutung für die gesamte Wirtschaft Pakistans und die politische Stabilität des Landes. In Karatschi sind viele Industriezweige traditionell angesiedelt, unter anderem die Textil-, Nahrungsmittel-, Stahl-, Chemie- und Energieindustrie. Textilprodukte sind die wichtigsten Exportgüter Pakistans. Die Agrarwirtschaft spielt in der Region weniger eine Rolle als in anderen Region Pakistans. Immerhin arbeitet fast die die Hälfte aller Pakistanis in der Landwirtschaft. Karatschi ist Sitz zahlreicher Energiekonzerne wie dem Mineralölunternehmen Pakistan Petroleum, das größte Erdölförderungsunternehmen in Pakistan. Die ehemalige Hauptstadt Pakistans hat sich als Finanzplatz etabliert mit zahlreichen Finanzinstituten im Business District an der I.I. Chundrigar Road. Karatschi hat mit der Karatschi Stock Exchange die größte Börse in Pakistan. Fast alle großen Medienunternehmen sind in der Metropole angesiedelt. Immer enger werden die Wirtschaftsbeziehungen Pakistans zu den führenden Weltmächten, die indirekt auch die Wirtschaft von Karatschi betreffen. Neben der Stärkung der Wirtschaftsbeziehungen möchte Pakistan vor allem eine verbesserte Sicherheitslage zu den Nachbarländern Indien und Afghanistan mit den Weltmächten USA und China aushandeln.