Hyderabad war eine Hochburg der indisch-muslimischen Kultur und eine wichtige Handelsstadt in der britischen Kolonialzeit. Die Hauptstadt des Bundeslandes Andhra Pradesh gehörte früher zum muslimisches Fürstenstaat Hyderabad, zu dem auch die Region Telangana gehörte. Nach der Unabhängigkeit Indiens von den britischen Kolonialisten kam es im Jahr 1948 zu schweren poltischen und militärischen Unruhen, nachdem die mehrheitlich hinduistische Bevölkerung nicht zu Pakistan sondern zu Indien gehören wollte. Der muslimische Herrscher und seine Truppen wurden gewaltsam von den indischen Streitkräften aus dem Bundesstaat getrieben. Durch die militärischen Auseinandersetzungen und die nachfolgenden Pogromen wurden rund 200.000 Muslime getötet und tausende von Frauen von den indischen Soldaten vergewaltig. Weite Teile der Mittel- und Oberschicht wanderten nach Pakistan aus. Heute macht die muslimische Bevölkerung im Bundesstaat nur rund neun Prozent aus. In der Metropolregion der Zwillingsstädte Hyderabad und Secunderabad leben rund sechs Millionen Menschen. Die Zwillingsstädte, die durch den Hussain-See getrennt sind, sind im Osten teils zusammengewachsen. Hyderabad hat mit rund 40 Prozent einen sehr hohen Anteil an muslimischer Bevölkerung. Die meisten Muslime leben in den großen Städten des Bundesstaates Andhra Pradesh. Hyderabad ist eine Industriehochburg in Indien mit wichtigen Industrien wie der Textil-, Elektro- und Maschinenbauindustrie. Die Metropole ist ein Zentrum des indischen Perlenhandels. Perlen und Seide werden vor allem auf den Märkten in der historischen Altstadt angeboten.
Hyderabad wird heute auch Cyperabad genannt, da die Metropole mit Bangalore und Chennai eine der Hochburgen der Informationstechnologie in Indien ist. In der Computermetropole haben US-Konzerne wie Google oder Microsoft Niederlassungen. Allerdings erwägen einige Unternehmen den Abzug aus Hyderabad, da es im Bundesstaat politische Querelen und teils gewaltsame Unruhen gibt. Die ärmere Region des Bundesstaates, die Region Telangana, zu dem auch die Hauptstadt gehört, soll Ende 2010 ein eigenes Bundesland werden. Ob es tatsächlich dazu kommt ist umstritten. Es gab zahlreiche gewaltsame Proteste in Hyderabad und New Delhi. Obwohl Hyderabad die bessere Infrastruktur hat, als zum Beispiel Bangalore, werden eventuell Unternehmen aus der Informations- und Biotechnologie nach Bangalore oder Chennai abwandern, sofern die Unternehmen keine mittel- und langfristige Planungssicherheit haben. Chennai gilt als Geheimfavorit der abwanderungswilligen Unternehmen, da hier viele europäische und US-amerikanische Konzerne sitzen (siehe Artikel Chennai). Sollte es zum neuen Bundesstaat Telangana mit der Hauptstadt Hyderabad kommen, so wird der gewerbliche und private Immobilienmarkt in Chennai einer der dynamischsten Märkte am Golf von Bengalen werden. Wie viele der rund 150.000 Arbeitsplätze in der Informationstechnologie von Hyderabad verloren gehen wird die Zukunft zeigen. Politische Unruhen in einigen indischen Bundesländern, die nach der Unabhängigkeit von den Briten teils nicht religiös und kulturell zusammengewachsen sind, spielen in Indien eine zentrale Rolle bei Investitionshemmnissen.