Spanische Wirtschaft

Die spanische Wirtschaft gehört zu den zehn größten Volkwirtschaften der Welt und ist vor allem geprägt vom Automobilbau, dem Maschinenbau, der pharmazeutischen Industrie, der Lebensmittelindustrie, der Textilindustrie, der Bauwirtschaft und dem Tourismus. Das Jahr 2008 war ein ernstes Krisenjahr für die spanische Wirtschaft, da vor allem der Immobilienmarkt einbrach und die Bauwirtschaft exorbitante Einbrüche beim Wohnungsbau zu verzeichnen hatte. Allerdings boomte auch die Bauwirtschaft bzw. der Immobilienmarkt in den letzten 20 Jahren und der Markt war überteuert. Da die Spanier sehr hoch Fremdfinanzieren ist die weltweite Immobilienkrise hier heftiger als in Ländern mit hohen Eigenkapitalquoten wie Deutschland. Auch die Automobilindustrie hat im Jahr 2008 eine Krise durchlebt, die auch mittelfristige Auswirkungen auf die spanische Wirtschaft haben wird. Man befürchtet vor allem eine hohe Arbeitslosenquote bis zu Jahr 2012, die in einem solchen Maß lange nicht mehr da war. Spanien hat in den Krisenjahren 2008/09 auch eine sehr hohe Inflationsrate in Europa mit Spitzenwerten von über 5 Prozent im Jahr 2008. Spanien hat eine der großen Volkswirtschaften in Europa, die sich durch die Weltwirtschaftskrise in vielen Bereichen mittelfristig negativ beeinflusst sieht. Es gibt große Wirtschaftsthemen in Spanien wie die Rückführung der hohen Staatsverschuldung oder auch die Neuausrichtung des Tourismus. Der Tourismus ist ein überaus wichtiger Wirtschaftsbereich in Spanien mit rund 12 Prozent der spanischen Arbeitsplätze. Gerade auch das Handelsdefizit mit Deutschland kann Spanien durch die touristischen Einnahmen kompensieren. Das Tourismusgeschäft in Spanien wird langfristig bestimmt durch den Rahmenplan “Turismo 2020”, der vor allem den nachhaltigen Tourismus fördern soll. Man setzt vor allem auf den Qualitätstourismus in den ländlichen Regionen, wo die EU auch viele Subventionen vergibt. Mit rund zehn Millionen deutscher Touristen im Jahr ist Deutschland in diesem Wirtschaftsbereich ein wichtiger Partner Spaniens. Die deutschen Touristen sind nach den Briten die zweitgrößte Tourismuszielgruppe im spanischen Tourismus. Die größten Finanzplätze in Spanien sind Madrid und Barcelona. Madrid ist mit Abstand der Finanzplatz Nummer Eins in Spanien mit der Madrider Börse. Spanien hat in der Weltwirtschaftskrise vor allem auch zu kämpfen, da viele Unternehmen den Wirtschaftsstandort Spanien wegen den geringeren Lohnkosten ausgebaut haben. Vor allem auch deutsche Unternehmen haben sich in autonomen Gemeinschaften wie den Regionen Valencia, Andalusien oder dem Baskenland angesiedelt. Durch die Krise zieht sich dies jetzt teils negativ durch die regionalen Wirtschaftszahlen, vor allem in Bezug auf die Kurzarbeit. Im Jahr 2007 machten die deutschen Direktinvestitionen rund 27 Prozent aus. Die Perspektiven für deutsch-spanische Unternehmen sehen heute mittelfristig negativer aus. Spanien ist ein Land, das in vielen Gesellschaftsbereichen liberalere Wege einschlägt. Die Unterstützung der Wirtschaft in der Krise mit staatlichen Förderungsprogrammen ist ein wesentlicher wirtschaftspolitischer Faktor. Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Spanien und Deutschland werden auch in Zukunft überaus wichtig sein, da Deutschland nach Frankreich der zweitgrößte Handelspartner der Spanier ist. Sehr wichtig ist auch die Innenpolitik zur Einheit Spaniens mit den autonomen Provinzen wie dem Baskenland oder Katalonien, die traditionell nach Unabhängig streben. Vor allem auch die beiden Regionen sind in der spanischen Wirtschaft auf Grund der Industriealisierungsquote sehr wichtig.