Der spanische Finanzdienstleistungsmarkt ist traditionell geprägt von Universalbanken mit regionaler Prägung. Spanien hat die größte Pro-Kopf-Dichte an Filialen in Europa. Die örtlichen Sparkassen spielen in der spanischen Finanzdienstleistungswelt eine zentrale Rolle. Der größte Finanzplatz ist die Hauptstadt Madrid, die vor allem auch wichtiger Finanzplatz zu den südamerikanischen Wirtschaften ist. Die Finanzkrise hat auch in Spanien ihre Spuren hinterlassen. Spanien hat vor allem durch die Immobilienkrise und die geschwächte Bauwirtschaft zu leiden. Ärmere Region wie Andalusien hatten 2008-2009 mit der Bankenkrise in Spanien zu kämpfen, wo vor allem mittelständische Unternehmen weniger Kredite bekamen. Hier kam es vereinzelt selbst zu einer Währungsanarchie, als viele andalusische Arbeiter wieder zu den abgelösten Peseten griffen, um die letzten Einkäufe zu tätigen. Die spanische Zentralbank spürte im Frühjahr 2009 einen wahren Ansturm auf die Wechselstuben. Die Einführung der alten Währung wurde zum Politikum, als Parteien in Andalusien für eine Währungsreform zum Alten plädierten. Insgesamt hat sich der Finanzdienstleistungsmarkt auch in ärmeren Regionen wie Andalusien aber wieder beruhigt und ist vergleichsweise stabil geblieben. Spanien ist vor allem durch die Immobilienkrise geprägt. In Spanien nehmen viele Bürger höhere Fremdfinanzierungen in Anspruch. Auch haben die spanischen Familien einen sehr großen Immobilienbesitz. Auf einen spanischen Haushalt kommen rund 1,5 Wohnimmobilien, die meist selbstgenutzt werden. In Spanien dezimieren einige Großbanken ihr Filialnetz, um die Kosten zu senken. Die Gewinne der spanischen Banken sind durch die Wirtschaftskrise stark gesunken. Die Kreditvergabe wird in Zukunft durch höhere Eigenkapitaldecken für die spanischen Investoren schwieriger. Der spanische Hypothekenmarkt ist sehr stark von der Kundennähe und dem Einzelkundengeschäft geprägt. Die regionale Stärke einer Universalbank spielt in den autonomen Gemeinschaften Spaniens eine zentrale Rolle. Die größte Universalbank in Spanien ist die Banco Santander, die auch in der Eurozone die größte Universalbank geworden ist. Weltweit ist die Bank aus Santander die neuntgrößte Bank der Welt. Zu den großen spanischen Banken gehört zu Beispiel auch Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA), mit Sitz in der Baskenmetropole Bilbao. Immer mehr richten sich die großen Banken in Spanien wieder im Kerngeschäft der Finanzdienstleistungen aus und verabschieden sich von branchenfremden Investments. Eine immer wichtigere Rolle in der spanischen Finanzwirtschaft spielt in der anhaltenden Bankenkrise die Bank von Spanien (Banco de España), die als Zentralbank vor allem auch vom spanischen Autonomiegesetz in der Geschäftsführung geprägt ist. Im Zuge der Bankenkrise in Spanien wurde zum Beispiel im Jahr 2009 die Großsparkasse Caja Castilla-La Mancha (CCM) unter die staatliche Aufsicht der Zentralbank gestellt. Die spanische Zentralbank war das führende Institut bei Goldverkäufen bis zum Jahr 2007 und bestimmte in den letzten Jahren den internationalen Goldmarkt sehr stark. Die Bankenaufsicht der Zentralbank für die Geldinstitute spielt in Spanien eine sehr starke Rolle. Insgesamt blieb der spanische Bankenbereich in der Bankenkrise recht stabil. Insider schätzen, dass die Auswirkungen der Bankenkrise im Jahr 2010/11 zu weiteren Interventionen des Staates durch die Zentralbank Spaniens führen kann. Auf Initiative der Zentralbank haben die Banken in Spanien einen Fond zur Einlagengarantie gebildet. Spanien ist in den letzten Jahren vor allem von den Wirtschaftselementen des privaten Konsums und der Bauwirtschaft geprägt worden. Gerade durch den Kollaps der Bauwirtschaft muss sich die spanische Wirtschaft durch Reformen neu positionieren. Man setzt in Spanien vor allem auf eine Optimierung der wettbewerbsfähigeren Wirtschaft.