Es wird zwischen Privat- und Bankkrediten unterschieden. Privatkredite werden meist durch eine Privatperson einer anderen oder einer Firma gewährt. Der Kreditgeber verzichtet auf das als Kredit übergebene Geld und kann, für Liquiditätsverzicht und Risiko, eine Zinszahlung veranschlagen. Die Kreditnehmer unterscheiden sich beim Bankkredit zwar nicht, jedoch der Kredit als solcher. Banken schöpfen durch Kreditvergaben Zusatzgelder, leisten also keinen Verzicht. Die Zinszahlung wird jedoch mit gleicher Begründung gefordert. Kredite sind keine Erfindung der Neuzeit. Kreditvergabe und Zinszahlung wurden bereits in der Regierungszeit des babylonischen Königs Hammurabi, ca. 1800 v. Chr., notiert. Das Wort Kredit gründet jedoch auf dem lateinischen creditum, das auf Treu und Glauben Anvertraute. Im Mittelalter waren Kreditvergaben der jüdischen Bevölkerung vorbehalten, da Christen dem Zinsverbot unterstanden. Die Rückzahlung eines Kredites bestand meist in Sachwerten. Kaufleuten wurde jedoch eine Art Geldkredit gewährt. Nach Hinterlegung eines Geldbetrages erhielten sie einen Kreditbrief, dem heutigen Traveler-Check vergleichbar. Dieser gestaltete die Reisen der Kaufleute wesentlich sicherer. Die erste Zettelbank entstand nachweislich 1609 in Amsterdam. Im 17. Jahrhundert wurde das Zinsverbot für die Christen aufgehoben. Bankzentren jener Zeit entstanden vor allem in Handelsstädte wie Hamburg, London, Amsterdam, Genua und Venedig. Vertrauen unter den Banken spielte eine große Rolle, da selten an jedem Handelsort Niederlassungen der “Heimatbank” zu finden waren. Diese Beziehung finden wir bei den heutigen Korrespondenzbanken wieder. Im 19. Jahrhundert entstanden die ersten Banken als Kapitalgesellschaften da die benötigten Summen oftmals nicht mehr von einzelnen Privatbankiers aufgebracht werden konnte. In Frankreich führten die Ideen von Saint-Simon zu Bankgründungen, in Deutschland war der Verwalter des A. Schaaffhausen’scher Bankvereins, Gustav von Mevissen Vertreter der Saint-Simon’schen Ideen. Hermann Schulze-Delitzsch gründete für die kleinen Handwerker ersten Spar– und Konsumgenossenschaften, die Vorläufer unserer heutigen Volksbanken. Desgleichen tat Friedrich Wilhelm Raiffeisen für die Landwirtschaft, die Raiffeisen-Banken entstanden. Sparkassen gab es bereits 1746. Sie beschäftigten mit der Annahme von Einlagen und auch mit Kreditvergaben. Seit 1952 vergeben Sparkassen auf Basis fest vereinbarter Rückzahlungsraten Konsumentenkredite.