Kreditkarten

Kreditkarten sind insbesondere im Konsumentenbereich wichtige Zahlungsmittel. Sie räumen den Verbrauchern meist einen zinslosen Kredit bis zu 30 Tagen ein. Das erste Mal wurde der Begriff der Kreditkarte 1887 im Roman Looking Backward von Edward Bellamy geprägt. Damals waren die Kreditkarten, jedoch noch eine Science Fiction Vision. Erst im Jahre erfand der Amerikaner Frank McNamara die Kreditkarte. Er hatte im Restaurant beim Bezahlen seinen Geldbeutel vergessen und hinterließ als Sicherheit seine Visitenkarte. Daraufhin gründete er das Unternehmen Diners Club, die erste Kreditkartenfirma der Welt. Heute gibt es zahlreiche verschiedenen Kreditkartenformen am Markt. Mit der klassischen oder echten Kreditkarte, auch Chargekarte genannt, kann der Verbraucher Waren und Dienstleistungen erwerben und erhält am Ende des Monats eine Komplettrechnung von seinem Kreditkartenunternehmen. Diese Rechnung kann der Kunde innerhalb von 30 Tagen voll oder in Raten bezahlen. Echte Kreditkarten sind jeweils mit einer sogenannten Hochprägung versehen. Für diese Zeit bekommt der Kunde von seinem Kreditkartenunternehmen quasi einen zinslosen Kredit. In der Praxis erhält jeder Kreditkartenbesitzer einen persönlichen individuellen Rahmen, bis zu dessen Höhe er einkaufen kann. Zahlt er seine Rechnung in seiner Summe zurück, so kann er im nächsten Monat wiederrum über den gesamten Kreditrahmen verfügen. Zahlt der Kunde nur eine Rate, so schrumpft das Verfügungslimit auf Kreditrahmen minus bestehende Kreditschuld. Der Kreditrahmen richtet sich nach Bonität des Kunden. Eine andere Form der Kreditkarten sind die sogenannten Debitkarten. Hierbei werden die getätigten Umsätze sofort dem Girokonto belastet und abgerechnet. Die bekannteste Debitkarte ist in Deutschland die EC/Maestro Karte. Diese Karten werden umgangssprachlich nicht als Kreditkarten angesehen, da Sie dem Verbraucher keinen Kredit einräumen und in der Regel auch keine Überziehung des Girokontos zulassen. Im deutschsprachigen Raum haben sich in den letzten Jahren die Prepaidkarten am Markt immer mehr durchgesetzt. Diese Kreditkarten sind vor allem für Verbraucher mit schlechter Bonität gedacht. Der Kunde muss dabei zuerst einen bestimmten Betrag auf sein Kreditkartenkonto einzahlen, über welches er dann beim Einkauf verfügen kann. Diese Karten sind in Deutschland nicht mit einer Hochprägung versehen und lassen daher auch keine Überziehungen zu. In anderen Ländern gibt es einige Prepaidkarten, die mit einer Hochprägung ausgestattet sind. Eine Überziehung der Karte führt dabei aber sofort zum Kreditkartenverlust. Die Gebühren und Transaktionskosten der Kreditkarten werden vom Händler getragen, der von der ursprünglichen Rechnungssumme vom Kreditkartenunternehmen ein Disagio abgezogen bekommt. Die wichtigsten Kreditkarten werden in über 23 Millionen Verkaufsstellen und an über 800.000 Bargeldautomaten akzeptiert. Die neuste Karte auf dem Markt ist die virtuelle Kreditkarte, bei welcher der Kunde lediglich die Kreditkartennummer erhält. Diese Karte wurde für die Nutzung im Internet geschaffen.