Französischer Immobilienmarkt

Der Immobilienmarkt in Frankreich hatte sich zwischen 2000 und 2008 extrem dynamisch entwickelt. In diesem Zeitraum war der Zuwachs im französischen Immobilienmarkt dreistellig. Durch die weltweite Immobilienkrise sind im Jahr 2008 die Preise in vielen Regionen gefallen. Der Fall der französischen Immobilienpreise ist allerdings eher moderat und auch sehr von den Regionen und Immobiliensegmenten abhängig. Vor allem in den Großstädten werden auch in Zukunft stabile bis leicht steigende Immobilienpreise erwartet. Es gibt sehr unterschiedliche Meinungen zu mittelfristigen Zukunftsperspektiven im französischen Immobilienmarkt. Skeptiker sehen einen Rückgang der Preise bis ins Jahr 2011 um bis zu 14 Prozent. Bei Altbauten schätzt man einen leichten Rückgang im französischen Markt in den nächsten Jahren um rund vier Prozent. Mit sinkenden Immobilienpreisen rechnet man in Frankreich vor allem in den Vorstädten. Großstädte wie Paris, Marseille oder Lyon werden mittelfristig von sinkenden Immobilienpreisen eher nicht betroffen sein. Gerade die Weltmetropole Paris hat in den letzten Jahren steigende Immobilienpreise bei Wohnungen und Gewerbeimmobilien zu verzeichnen gehabt. Man schätzt, dass in bestimmten Innenstadtbezirken von Paris der Wert der Immobilien nochmals in den nächsten Jahren steigen wird. Der durchschnittliche Quadratmeterpreise für französische Immobilien lag im Jahr 2008 bei rund 3.200 Euro. In Paris zahlt man für einen Quadratmeter Wohnungsfläche in guten Stadtbezirken teils das Doppelte bis Dreifache. Insgesamt geht man mittelfristig im französischen Immobilienmarkt davon aus, dass die Immobilienkrise nicht die negativen Auswirkungen haben wird wie in Großbritannien und vor allem in Spanien. Durch die sinkenden Verkäufe der Immobilien im Jahr 2008 haben in manchen Städten Immobilienbüros schließen müssen. In Regionen, wie der touristisch beliebten Provence, sind im Jahr 2008 die Immobilienpreise über dem französischen Schnitt gefallen. Die Côte d’Azur hat vor allem bei russischen Investoren in den letzten Jahren einen Boom erlebt. Der Kauf von Luxusvillen an der französischen Mittelmeerküste durch russische Investoren ist sehr von den Entwicklungen der russischen Börsen abhängig. Im Jahr 2008 wurde eine Rückzug vieler russischer Investoren durch die Finanzkrise an der Côte d’Azur erstmals sichtbar. Luxuriöse Villen und Anwesen an der Côte d’Azur werden aber auch in Zukunft eine große Nachfrage haben. Die Côte d’Azur ist bei vielen internationalen Investoren wieder gefragt. Einen sehr dynamischen Markt hat die südfranzösische Metropole Marseille. Die Stadt unternimmt viel, um die Innenstadt zu modernisieren und mehr Touristen in die Metropole zu locken. In Marseille zu leben ist nach Jahrzehnten wieder Chic. Marseille entwickelt sich immer mehr als Dienstleistungsmarkt und ist auch bei der Ansiedlung von Hightech-Unternehmen sehr gefragt. In Bezug auf die Ansiedlung von Unternehmen gilt Marseille nach Expertenmeinungen als der dynamischste Wirtschaftsstandort Frankreichs. Wirtschaftlich hat auch die Metropole Lyon einen Aufschwung zu verzeichnen. Die Region um Lyon ist nach Paris der zweitgrößte Wirtschaftsraum Frankreichs mit einem gesunden Verhältnis zwischen Industrie und Dienstleistungsmarkt. Zahlreiche Stadtentwicklungen sollen Lyon noch weiter als Wirtschaftsstandort positionieren. Von besonderer Bedeutung im französischen Immobilienmarkt ist der Markt der Büroimmobilien. Frankreich hat den drittgrößten Büroimmobilienmarkt in Europa. Traditionell hat Frankreich eine hohe Quote an Arbeitnehmern, die in Büros arbeiten. Man schätzt, dass bis zur Hälfte aller Büroflächen in Frankreich im Großraum Paris angesiedelt sind. Die Leerstandsquoten in der Region Paris sind niedrig, was einen sehr stabilen Markt auch in Zukunft reflektieren wird. Man schätzt, dass die Talsohle der Büroimmobilien und Handelsimmobilien im Jahr 2010 durchschritten ist. Als sehr robust wird der Markt der Handelsimmobilien in Frankreich gesehen, der in den letzten Jahren ständige Zuwächse zu verzeichnen hatte.