Portugal ist eine Volkswirtschaft, die vor allem vom Dienstleistungsmarkt geprägt ist. Rund zwei Drittel der Volkwirtschaft betreffen diesen Wirtschaftsbereich. Der Tourismus spielt mit fast zehn Prozent hier eine besondere Rolle. In Regionen wie der Ferienregion Algarve spielt der Tourismus natürlich eine sehr viel wichtigere Rolle. Der Anteil der Industrie an der portugiesischen Volkswirtschaft beträgt heute unter 20 Prozent. Im Gegensatz zu Spanien hat die Bauwirtschaft in den letzten Jahren nicht geboomt. Portugal ist von der Immobilienkrise weitweniger betroffen als das Nachbarland Spanien. Portugal hat eine sehr hohe Quote an Langzeitarbeitslosen, was vor allem für die älteren Menschen ein Problem darstellt. Insgesamt ist Portugal immer noch ein Niedriglohnland, wo allerdings auch 14 Monatsgehälter üblich sind. Viele Unternehmen, auch einige deutsche Unternehmen, haben sich in Portugal angesiedelt und mitgeholfen die angespannte Arbeitsmarktsituation in den Regionen zu entlasten. Portugal hängt allerdings teils volkwirtschaftlich am Tropf der ausländischen Investoren. Das Herz der Wirtschaft in Portugal schlägt in den Agglomerationen Porto und Lissabon. Hier lebt rund jeder dritte Portugiese. Vor allem Porto ist der Wirtschaftsstandort schlechthin in Portugal. Die Geschäftsleute aus Porto gelten in Portugal als sehr geschäftstüchtig. Man kann sagen, dass das Geld in Porto verdient und in Lissabon umverteilt wird. Die Regierung hat in den letzten Jahren viele Schwerpunkte in der Wirtschafts- und Finanzpolitik gesetzt. Es geht in der Finanzpolitik um die langfristige Konsolidierung des Haushalts durch Einsparungen bei den öffentlichen Ausgaben und in der Wirtschaftspolitik um die Modernisierung des Marktes. Ein zentrales Thema ist die Bildungspolitik. Die Pflichtschulzeit wurde verlängert und man versucht sich subventioniert dem Thema Computerzeitalter anzunähern. Sehr wichtig in der Bildungspolitik ist die Qualitätssteigerung bei der Vermittlung der Englischen Sprache. Ein wichtiges Thema ist auch die Umweltpolitik. Man setzt in Portugal vor allem auf erneuerbare Energien, und dies mit mehr Nachdruck als in anderen europäischen Staaten. Vor allem die Einführung von Elektroautos wird massiv von der Politik unterstützt. Bis 2011 soll hier die Infrastruktur ausgebaut werden. Deutschland ist nach Spanien der zweitwichtigste Handelspartner der Portugiesen. Generell spielt die EU beim Export portugiesischer Produkte eine große Rolle. Portugal setzt im Außenhandel immer mehr auf Nicht-EU-Länder wie Russland oder Singapur. Vor allem der Handel mit anderen portugiesisch-sprachigen Ländern wie Brasilien soll gesteigert werden. Durch die Weltwirtschaftskrise haben sich auch in Portugal viele positive Strukturveränderungen verlangsamt. Wie in anderen EU-Ländern auch, versucht man die Wirtschaft massiv zu unterstützen. Portugal hat sich neben Deutschland und Frankreich aber als recht stabiles Land in der Krise herauskristallisiert. Der Nachbar Spanien hat hier viel größere Probleme, vor allem durch den Immobilienmarkt-Crash. Im Tourismus setzt man vor allem auf den nachhaltigen Tourismus, der auch ländlichere Regionen eine neue Chance bietet. Portugal ist neben Spanien immer noch eines der beliebtesten Länder für betuchtere Auswanderer, die Sonne und einen ruhigen Lebensstil suchen. Portugal kann sich eventuell zu einem interessanten Immobilienmarkt für betuchte ausländische Investoren entwickeln.