Der portugiesische Immobilienmarkt ist ein komplett anderer Markt als der spanische Immobilienmarkt und ist von der weltweiten Immobilienkrise weniger betroffen. Der Immobilienmarkt in Portugal hat seit den 1990er Jahren vor allem in der Agglomeration Lissabon und der Ferienregion Algarve geboomt. Insgesamt war die Bauwirtschaft in den letzten Jahren sehr kränkelnd. Die Bauwirtschaft hat heute in der portugiesischen Volkswirtschaft einen Anteil von rund neun Prozent und nimmt keineswegs die dominante Stellung ein als im Nachbarland Spanien. Portugal ist weniger als Spanien von der Immobilienkrise betroffen, da hier die Bürger im Schnitt weniger Immobilienbesitz finanziert haben. In Spanien kommen auf jeden Haushalt rund 1,5 Wohnungen, was im europäischen Schnitt extrem hoch ist. In Portugal sind die Preise für Wohnungen und Häuser geringer als in Spanien, wo der Markt völlig überteuert war - und teils noch ist. In der Algarve gibt es heute ein Überangebot im Markt, das langfristig in dieser Region zur Stagnation im Immobilienmarkt führen könnte. Diese Stagnation hat sich in den letzten Jahren schon manifestiert. Nachhaltiger Tourismus ist aber auch in den Ferienregionen Portugals ein interessantes Investment-Thema, da hier vor allem die EU und die Regionen subventionieren. In den Agglomerationen Lissabon und Porto lebt rund jeder dritte Portugiese. In der Region Lissabon leben immer mehr Menschen in den Vorstädten, da sie die Immobilienpreise in City-nahen Lagen nicht bezahlen können. Das Lohnniveau liegt in Portugal immer noch unter dem EU-Schnitt. In der Region Lissabon liegen die Immobilienpreise heute in etwa auf dem Niveau von der Metropolregion Madrid. Die Agglomeration Lissabon gilt immer noch als ein interessanter Markt für Investments, der wahrscheinlich eine leichte Wertsteigerung erfahren wird, so schätzen portugiesische Immobilienexperten. Interessante Immobilienobjekte in Portugal könnten nach Experten-Meinungen auch Golfanlagen mit angeschlossen Ferienanlagen an der südlicheren Westküste Portugals sein. Wer sich für Wohnungen oder Häuser in Portugal interessiert, sollte sich an Experten wenden. In Portugal gibt es den sogenannten Mediador autorizado, der staatlich zugelassener Makler ist, und dessen Kosten vom Verkäufer getragen werden. Der Makler übernimmt viele der Behördengänge und ist in der Regel ein überaus hilfreicher Partner bei Immobilienkäufen. Günstig bekommt man sogenannte Quintas, Landhäuser im Hinterland Portugals. Auch 2-Zimmer-Appartements sind meist günstig zu erhalten. Die Unterhaltskosten sind geringer als in Deutschland. Die Finanzierung der Immobilien für ausländische Investoren, die auch feste Zinssätze vorziehen, gestaltet sich in Portugal meist schwierig. In Deutschland hat sich zum Beispiel die LBS auf Finanzierungen ausländischer Immobilien konzentriert. Natürlich kann man auch bei allen anderen Kreditinstituten im Inland eine Finanzierungsanfrage stellen. Für viele Deutsche ist Portugal immer noch ein Traumland für den Alterssitz. Da die Portugiesen als sehr tolerante und hilfsbereite Menschen gelten, spricht unter anderem die Lebenskultur für das Land.