Das Bausparen ist bereits ein sehr alter Zweig der Baufinanzierung. Bereits in den 1920er Jahren wurden die ersten Bausparverträge verkauft, damals vor allem wegen des hohen Finanzierungsbedarfs in Folge des ersten Weltkrieges. Damals wie heute funktioniert das Bausparen als Zweckgemeinschaft. Ein Teil der Bausparer spart Guthaben in den Vertrag ein, ein anderer Teil, der bereits die Mindestsparmenge erbracht hat, kann das Bauspardarlehen nutzen. Im Laufe der Zeit erhalten so alle Bausparer das von ihnen gewünschte Darlehen und können hiermit ihren Traum vom Eigenheim finanzieren. Die notwendige Sparmenge, die in den Bausparvertrag eingespart werden muss, ist abhängig von der bei Vertragsabschluss vereinbarten Bausparsumme. Je nach Vertrag müssen etwa 40-50% dieser Summe vom Bausparer selbst angespart werden. In Deutschland werden diese Ansparbemühungen noch durch die Wohnungsbauprämie gefördert. Weiterhin ist es möglich, die vom Arbeitgeber gezahlten Vermögenswirksamen Leistungen als Ansparung zu nutzen und zudem die Arbeitnehmersparzulage zu erhalten. Ist die Mindestsparmenge schließlich erbracht und wurden zudem verschiedene andere Faktoren erfüllt (Mindestansparzeit), ist der Bausparvertrag zuteilungsreif. Dann kann das Bauspardarlehen genutzt werden. Ob das Bauspardarlehen für die gesamte Finanzierung ausreicht, muss nach den notwendigen Finanzierungsmitteln entschieden werden. Der Kauf oder der Bau eines Hauses wird hierbei oft nur teilweise mit Bauspardarlehen finanziert. Das Bauspardarlehen zeichnet sich insbesondere durch niedrige Zinsen aus. Diese liegen je nach Bausparkasse meist um 0,5-1,0% unter den sonst von den Banken vergebenen Immobilienkrediten. Einige Bausparkassen bieten sogar Zinssätze unter 2% p.a. Hierfür sind jedoch oft sehr lange Ansparzeiten zu beachten. Bausparer können somit während der Laufzeit ihres Kredites einige Hundert Euro sparen. Ein weiterer Vorteil der Bauspardarlehen ist ihre hohe Flexibilität. Konventionelle Immobilienkredite bieten kaum die Möglichkeit, Sondertilgungen zu leisten oder den Kredit vorzeitig zurückzuzahlen. Bei Bauspardarlehen hingegen können beliebige Sondertilgungen eingezahlt werden, auch eine vorzeitige Rückzahlung ist hierbei kein Problem. Aufgrund der großen Beliebtheit von Bauspardarlehen bieten einige Bausparkassen mittlerweile sogar an, dass das Bauspardarlehen auch ohne die vorher jahrelangen Einzahlungen auf den Bausparvertrag genutzt werden kann. Möglich ist dies zum Beispiel durch ein Vorausdarlehen. Dieses wird gleichzeitig mit dem Bausparvertrag abgeschlossen. Die Kosten für den Kreditnehmer setzen sich hierbei sowohl aus den Sparraten für den Bausparvertrag als auch aus den Zinsraten für das Vorausdarlehen zusammen. Das Vorausdarlehen wird hierbei nicht getilgt. Am Ende der Laufzeit, wenn der Bausparvertrag dann angespart ist, wird das Vorausdarlehen durch das Bauspardarlehen abgelöst. Der große Vorteil solcher Darlehenskombinationen ist die Zinsbindung, die hier über die gesamte Laufzeit gewährleistet werden kann. Gerade Kreditnehmer, die eine hohe Planungssicherheit wünschen, sollten diese Angebote nutzen.