Immobilienfinanzierung

Die Immobilienfinanzierung ist ein wichtiger Geschäftszweig der Banken. Sie kann sowohl von Privatpersonen als auch von Unternehmen zur Finanzierung von Gebäuden und Grundstücken verwendet werden. Wurde die Immobilienfinanzierung noch vor Jahren ausschließlich von den Banken und Sparkassen angeboten, erfolgt die Vermittlung und der Vertrieb dieser Darlehen heute auch durch andere Kanäle, beispielsweise durch private Finanzberater. Auch Versicherungsunternehmen vermitteln immer häufiger Immobiliendarlehen und agieren so als All-Round-Anbieter. Auch das Internet wird als Vertriebskanal für derartige Darlehen immer wichtiger, die Marktanteile der Onlinevermittler werden auch aufgrund der günstigeren Preise immer größer. Im Bereich der privaten Immobilienfinanzierung können die notwendigen Darlehen verschieden vergeben werden. Nach wie vor dominiert das klassische Annuitätendarlehen, aber auch Bauspardarlehen, Förderdarlehen der KfW sowie tilgungsfreie Darlehen können genutzt werden. Welche dieser Darlehensvarianten schließlich zum Einsatz kommt, wird vornehmlich die persönliche Situation sowie die Verwendung des Objektes entscheiden. Grundsätzlich wird die private Immobilienfinanzierung nur dann vorgenommen, wenn die Objekte zum Großteil selbst genutzt werden. Vor dem Abschluss der Finanzierung fordern die Banken in der Regel eine Aufstellung über die beim Bau oder bei der Renovierung entstehenden Kosten. Diese Kosten sind per Kostenvoranschlag nachzuweisen. Anschließend ist es möglich, einen so genannten Finanzierungsplan zu erstellen. Er beinhaltet die Kauf-, Bau- oder Modernisierungskosten abzüglich eventueller Eigenmittel oder Eigenleistungen. Letztere sind vom Bauherren selbst erbrachte Leistungen, wodurch Kosten eingespart werden können. Der Finanzierungsplan weist somit die tatsächlich notwendigen Finanzierungsmittel aus. In den meisten Fällen wird bei der privaten Immobilienfinanzierung ein Eigenkapital von mindestens 20% gefordert. Von dieser Forderung rücken die Banken nur dann ab, wenn neben der Immobilie, in deren Grundbuch eine Grundschuld oder Hypothek eingetragen wird, eine weitere Sicherheit zur Verfügung steht bzw. die Kreditnehmer über ein ausreichend hohes Einkommen verfügen. Schließlich erhöhen sich durch die größere Kreditsumme auch die monatlichen Belastungen. Die Rückzahlung der privaten Immobilienfinanzierung erfolgt in der Regel durch die Zahlung monatlicher Raten. Bei den Darlehen der KfW Förderbank ist es beispielsweise möglich, in den ersten Jahren die Tilgung auszusetzen, um die monatliche Belastung zu senken. Dies ist gerade für junge Familien sehr interessant, deren Einkommen zum Beispiel wegen der Geburt eines Kindes kurzzeitig niedriger ausfällt. Der privaten Immobilienfinanzierung steht die gewerbliche Immobilienfinanzierung gegenüber. Wie der Name schon sagt, werden hierbei in erster Linie Gewerbeimmobilien, zum Beispiel Bürogebäude oder Lagerhallen, finanziert. Aber auch die Finanzierung öffentlicher Gebäude oder von Gebäuden der Wohnungsunternehmen gehört zur gewerblichen Immobilienfinanzierung. Grundsätzlich ist die Bewertung der mit der Finanzierung in Verbindung stehenden Risiken bei einer gewerblichen Immobilienfinanzierung schwieriger, denn neben der Bonität des Kreditnehmers müssen hier auch die Vermietbarkeit sowie die langfristigen Aussichten des Objekts berücksichtigt werden. Einige Banken haben sich daher speziell auf diesen Geschäftszweig spezialisiert.