Baukredit

An Baugeld zu kommen ist immer eine Frage des Vertrauens zum Kapitalgeber. Baukredite sind als private Darlehen überaus komplex, da viele Faktoren über eine lange Laufzeit überdacht werden müssen. Man sollte durch die hohen Kapitalbedarfssummen und die langen Laufzeiten immer ein Kreditinstitut des Vertrauens wählen. Üblicherweise werden Baukredite über 5-20 Jahre finanziert. Es gibt eine Reihe von Faktoren, die bedacht werden müssen. Hierzu gehören zum Beispiel die Art des Bauvorhabens, der Objektwert, die Zinsbindungszeit, die Darlehenssumme, die anfängliche Tilgungsrate oder die Sondertilgungen, die zum Beispiel durch staatliche Fördersummen oder Erbschaften erlangt werden. In der Regel ist es sinnvoll den Baukredit durch solche Sondertilgungen zu entlasten, anstatt das Geld im Finanzmarkt anzulegen. Auch kann man erlangte Gelder in höhere Tilgungsraten umwandeln. Bei manchen Baukrediten bieten die Kreditinstitute ein oder zwei kostenlose Tilgungsänderungen an. Die Zinsbindung sollte genau überlegt werden. Wer auf sinkende Baugeldzinsen in Zukunft setzt, kann zum Beispiel die Zinsbindung auf fünf Jahre vertraglich festlegen. Ein Risiko stellt eine kurze Zinsbindung allerdings immer da. In der derzeitigen Wirtschaftskrise sind die Baugeldzinsen sehr niedrig, so dass man heute eventuell die Baukredite optimieren kann. Unbedacht sollte man allerdings die Offerten vieler Kreditinstitute zu den momentanen günstigen Baukrediten nicht annehmen. Vor allem auch die Direktbanken im Internet bieten zahlreiche Baukredite zu günstigen Konditionen an. Es werden zum Beispiel zinsfreie Bereitstellungszeiten oder Tilgungen ab einem Prozent bis zehn Prozent angeboten. Einige Banken verlangen auch keine Bearbeitungskosten. Um eine langfristig günstige Baufinanzierung zu gewährleisten, ist eine umfangreiche Beratung des Kreditnehmers nötig. Man sollte deshalb vor allem auch eine Bank wählen, die eine gute Kundenberatung hat. Sofern man einen hohen Beratungsbedarf hat, liegt es Nahe eine bekannte genossenschaftliche, öffentlich-rechtliche oder private Filialbank vor Ort aufzusuchen. Es gibt sehr unterschiedliche Baufinanzierungen, die sich zum Beispiel nach dem Eigenkapital oder dem Bausparvertrag richten. Ohne Eigenkapital hat man zwar eine höhere Liquidität, aber auch höhere Kreditraten. Bei Baukrediten sollte man vor allem flexible Vertragsmodelle prüfen, da Arbeitslosigkeit und andere negative Umstände schnell zur Überschuldung führen können. Bei Baukrediten ist es üblich, dass man mehrere Angebote sichtet. Zuteilungsreife Bausparverträge müssen unbedingt in die Baufinanzierung einfließen. Ist der Bausparvertrag noch lange nicht zuteilungsreif und muss eine Zwischenfinanzierung durch einen Kredit erfolgen, so ist dies natürlich mit sehr hohen Kosten verbunden, da man beide Verträge erfüllen muss. Die Kreditsicherheit für die Bank, die Bonität des Kunden oder die Bereitstellungskosten sind Faktoren, die den Baukredit bestimmen können. Baukredite sollten immer nur auf den Finanzierungsbedarf der Immobilie ausgelegt sein und nicht zusätzlich durch Konsumgüterfinanzierungen erhöht werden. Oft kommt es vor allem hier zu Problemen, da zu viel Geld für andere Sachen ausgegeben wird. Es ist sinnvoll mit einem Architekten oder Bauingenieur ein Finanzierungsmodell für die Bank auszuarbeiten, dass auch der Bank in ihrer Angebotsgestaltung hilft. Einen Kapitalpuffer sollte man immer beim Bau einrechnen. Diesen Kapitalpuffer kann man zur Seite legen und evtl. bei Tilgungsengpässen verwenden.