Auslandsimmobilien

Der Auslandimmobilienmarkt entwickelte sich auch durch die Weltwirtschaftskrise nicht gleichförmig. Viele Länder wie Deutschland sind im internationalen Immobilienmarkt immer noch sehr stabil. Dies liegt in erster Linie an den deutschen Immobilienfinanzierungsmodellen, die sehr langfristig mit hohen Eigenkapitaldecken und langfristigen Zinsbindungen verbunden sind. Vor allem in Ländern wie den USA, wo die Immobilienfinanzierungsmodelle anders ausgelegt sind, ist es zum Immobilien-Crash gekommen. In den USA sind davon vor allem die privaten Familienhausbesitzer betroffen. DEGI Research legte im Jahr 2008 eine globale Immobilienmarktstudie vor. Laut der Studie befinden sich viele Standorte wieder in einer Erholungs- und Wachstumsphase. Die untersuchten 75 Standorte zeigten keine überdurchschnittlichen Schwankungen. Im jährlich durchgeführten internationalen Standortscoring belegen erstmals drei asiatische Städte die Podiumsplätze. In Führung bei den Standorten liegen Singapur, Hongkong und Tokio. Die bekannten US-Metropolen mussten ihre Führung beim Städtescoring abgeben. Zu den deutschen Metropolen, die im Städteranking vorne liegen, gehören München, Berlin und Frankfurt a.M. Die Studie Global Outlook Immobilieninvestments 2008/09 der DEGI sagt aus, dass Direktinvestitionen in Europa und den USA immer noch führend sind. Im Jahr 2007 wechselten vor allem Büroimmobilien den Besitzer. Der wachsende asiatische Raum ist vor allem noch geprägt von der nicht ausreichenden Objektverfügbarkeit. Ändert sich dieser Parameter, so werden wahrscheinlich vielmehr Immobilieninvestitionen in Asien getätigt werden. Märkte, die sich sehr dynamisch entwickelt haben, sind laut der Studie die Büromärkte in Dubai oder Doha. Die Leerstände gehen an diesem Standorten fast gegen Null. Anders sieht es zum Beispiel in den USA aus, wo Büroflächen immer mehr leer stehen. Starke Büromärkte sind in Europa zum Beispiel in Kiew, Istanbul und London. Im gewerblichen Immobilienmarkt herrscht durch die Wirtschaftskrise aber in Europa und den USA eine Mietpreisreduktionsphase vor. Mit einem Zusammenbruch der Preise in den analysierten Standorten rechnen die Experten des Global Outlooks allerdings nicht. Bei der Auswahl der Investments ist immer eine gesamtheitliche Investitionsstrategie gefragt. Neben den Renditeaussichten spielen auch die Markteintrittsbedingungen eine zentrale Rolle bei der Auswahl der internationalen Immobilieninvestments. Es gibt Länder, die in der Studie nach risikoreichen, sicheren und sehr sicheren Markteintrittsbedingungen gewertet wurden. Sehr sichere Markteintrittsbedingungen findet man in Ländern wie: Dänemark, Singapur, Großbritannien, Schweden, Neuseeland und den Niederlanden. Zu den sehr unsicheren Ländern gehören unter anderem: Vietnam, Ukraine, Indonesien, China oder Russland. Weltweit haben vor allem die gewerblichen Immobilieninvestionen an Dynamik verloren. Das Transaktionsvolumen fiel laut der Studie von 2006/07 zu 2008/09 um satte 40 Prozent. Die weltweiten Immobilieninvestitionen sind allerdings zwischen 2003 und 2007 überaus stark gestiegen, so dass man sich im Jahr 2008 immer noch über dem Niveau von 2003 befand. Im gewerblichen Bereich bestimmen die Nutzungsarten Büro, Einzelhandel und Lager/Logistik die internationalen Immobilientransaktionen. Für Investoren bei privatgenutzten Auslandsimmobilien ist der Markt sehr unterübersichtlich, in Bezug auf die Wertschwankungen und Renditen. In einem der beliebtesten Länder der Deutschen - Spanien - gingen die Immobilienpreise Ende 2008 nach 15 Jahren erstmals zurück. Für das Jahr 2009 erwarten die Experten einen weiteren moderaten Rückgang von bis zu drei Prozent. In Spanien und anderen Ferienländern, sind die Preise allerdings sehr stark vom Standort abhängig. Eine Rezession im spanischen Immobilienmarkt sagte zum Beispiel der IWF Anfang 2009 voraus. Auf Mallorca zum Beispiel sind billige Appartements kaum mehr gefragt, während die Top-Villen am Meer immer noch boomen. Sorgen, um den Verfall der Immobilienpreise auf der beliebtesten deutschen Ferieninsel, haben viele Experten trotzdem. Auf der teuersten Mittelmeerinsel Ibiza sind die Preise eher stabil. Hier werden die Immobilienpreise wahrscheinlich weiter stabil bleiben, alleine schon auf Grund der geringeren Größe der Insel und den verfügbaren Wohnkapazitäten.